Erneut on KulTour, heute in der Schirn

Bild von Chagall
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Personengruppe steht vor einem Chagall Bild
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Bild von Chagall
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Personengruppe steht vor einem Bild
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Chagall. Welt in Aufruhr. Als Kuratorin Ilka Voermann ihre Ausstellung plante, ahnte sie nicht, welche Aktualität der Titel erhalten sollte.

Etwa 100 Exponate, darunter Leihgaben aus verschiedenen deutschen sowie internationalen Museen, aus öffentlichen und privaten Sammlungen beleuchten eine dem Besucher kaum bekannte Seite des Schaffens Marc Chagalls. Die gewohnt farbenfrohen Objekte des Künstlers, der von 1887 bis 1985 lebte, büßen in den 30er und 40er Jahren des 20. Jh. ihre Farbenvielfalt ein, sie werden dunkler, schwarz-weiß, aufwühlend, das Rot erinnert an die Farbe von Blut. 
Chagall war jüdischer Abstammung und während der Zeit der Judenverfolgung immer wieder auf der Flucht vor den Nazis und dem Holocaust. Gemälde, Papierarbeiten und Kostüme zeigen in düsteren Stimmungen die Auseinandersetzung mit Verfolgung, Vertreibung und letztlich Emigration. Chagall sollte nie mehr in seine Heimat zurückkehren. Viele seiner Stadtansichten stehen symbolisch für die verlorene Heimat und die unerfüllte Sehnsucht, dorthin zurückkehren zu können.
Kuratorin Ilka Voermann beschreibt Chagalls künstlerisches Schaffen als „… einen Dialog mit der Lebenswirklichkeit“, „… der zentrale Themen wie Identität, Heimat und Exil berührt…“. Chagall sei eben „mehr als fliegende Kühe“.
Die Niedernhausener Lions danken für eine aufschlussreiche und fesselnde Führung.